Über GRASSWORKS
Arbeitspakete
Die Forschung im Rahmen des Grassworks-Projekts ist in sechs miteinander verbundene Arbeitspakete (AP) unterteilt (siehe Abbildung). Innerhalb dieser werden ökologische und sozio-ökologische Post-hoc-Untersuchungen an renaturierten Grünlandflächen durchgeführt (AP1 & AP2), sowie Reallabore eingerichtet (AP2), um einen Transformationsprozess für die Wiederherstellung von Grünland in drei Modellregionen in Deutschland zu initiieren. Darüber hinaus wird ein Wissenstransfer in die Praxis unter Einbeziehung von Interessengruppen entwickelt (AP3), und außerdem wirtschaftliche und politische Faktoren analysiert werden, um Empfehlungen für die Politik abzuleiten (AP4). Letztendlich werden die Ergebnisse zudem in transdisziplinären, partizipativen Modellen für den Renaturierungserfolg zusammengefasst, die von Praktikern genutzt werden können (AP5). Alle diese Ergebnisse werden einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und die „Hebelpunkt-Perspektive“ (leverage point perspective) bei der Arbeit zur Wissensintegration einnehmen (AP6).
Übersicht der Arbeitspakete
AP6: Integration
Lead: Leuphana Universität Lüneburg (LUL)
AP1: Post-Hoc Untersuchung von 120 umgesetzten Renaturierungsflächen in 3 Modellregionen (Nord, Mitte, Süd)
Lead: Leuphana Universität Lüneburg (LUL) & TU München (TUM)
AP3: Wissenstransfer und Stakeholder-Beteiligung
Lead: Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL)
AP5: Synthese
Lead: Thunen-Institut (TI)
AP4: (Sozio-)Ökonomie und Governance
Lead: Universität Greifswald (UG), Thünen-Institut (TI)
AP2: Initiierung des Transformationsprozesses in drei Reallaboren
Lead: Hochschule Anhalt (HSA) & Leuphana Universität Lüneburg (LUL)
AP1: Post-Hoc Untersuchung von 120 umgesetzten Renaturierungsflächen in 3 Modellregionen (Nord, Mitte, Süd)
Der unterschiedlich ausgeprägte Erfolg verschiedener Renaturierungsprojekte ermöglicht Rückschlüsse auf die Funktionalität verschiedener Renaturierungsmethoden und -vorgehen unter verschiedenen Bedingungen. In diesem Teil des Projektes sollen 120 renaturierte Grünlandflächen in den 3 Modellregionen (Nord, Mitte, Süd) daher auf den ökologischen, sozio-ökologischen und ökonomischen Erfolg ihrer Renaturierung untersucht werden. Hierzu wurden Kriterien für die Flächenauswahl definiert und die Flächen so ausgewählt, dass sie eine möglichst große Bandbreite abdecken. Die Flächen werden sowohl ökologisch (Boden, Vegetation, Tagfalter & Wildbienen, Landschaftskonnektivität und -komplexität), sozio-ökologisch und sozio-ökonomisch (Integration von Renaturierungsmaßnahmen in landwirtschaftliche Betriebe, Bewirtschaftungs- und Verwaltungsstrukturen) analysiert und bewertet, um eine ganzheitliche Beurteilung des Renaturierungserfolges zu ermöglichen. Die Bewertung des Erfolges geschieht dabei sowohl anhand von Positiv- wie auch Negativ-Referenzflächen.
AP2: Initiierung des Transformationsprozesses in drei Reallaboren
Reallabore sind experimentelle Räume an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, in denen Wissenschaftler*innen mit lokalen Akteuren zusammenarbeiten, voneinander lernen und Dinge erproben. Somit bieten sie großes Potenzial transformative Prozesse in die Wege zu leiten und entsprechendes Wissen zu generieren. In diesem Teil des Projektes sollen solche Transformationsprozesse in drei Reallaboren initiiert werden. Der Wissensstand und die Werte relevanter Akteursgruppen werden in verschiedenen Hinsichten in Evaluierungen vor und nach dem Projekt verglichen werden. Zudem sollen zusammen mit den lokalen Akteuren Renaturierungsmaßnahmen bewertet, geplant und umgesetzt werden und Demonstrationsflächen für die Multifunktionalität von Grünlandflächen angelegt werden, die dem Wissenstransfer dienen sollen.
AP3: Wissenstransfer und Stakeholder-Beteiligung
Für eine langfristig erfolgreiche Wiederherstellung von Grünland ist die Anwendung und damit auch das Wissen über geeignete Renaturierungsmethoden von zentraler Bedeutung. In diesem Teil des Projektes soll daher unter der Einbeziehung von Akteuren aus der Praxis Wissen gesammelt, gebündelt und zugänglich gemacht werden. Hierfür wird ein Online-Renaturierungs-Toolkit entwickelt. Dieses Toolkit wird evidenzbasiertes Wissen über Renaturierungsmaßnahmen aus Wissenschaft und Praxis vermitteln, um so das gegenseitige Lernen sowie integrierte Entscheidungsprozesse zu fördern. Zusätzlich wird dieses Wissen auch durch die Netzwerke von Landschaftspflegeorganisationen verbreitet und damit deutschlandweit erhöht werden.
AP4: (Sozio-)Ökonomie und Governance
Governance von Renaturierung ist charakterisiert durch Aspekte von Markt-, Netzwerk- und hierarchischen Governance-Systemen und umfasst alle Regeln und Strukturen, die für die Durchführung der Wiederherstellung relevant sind. Die Finanzierung der Renaturierung ist eng mit diesen Governance-Strukturen verbunden. Dieser Teil des Projekts soll die politischen und wirtschaftlichen Aspekte der Grünlandrenaturierung beleuchten, bestehende Defizite aufzeigen und Möglichkeiten für zukünftige Verbesserungen auf verschiedenen Ebenen aufzeigen.
AP5: Synthese
Um Prognosen über den Renaturierungserfolg und Empfehlungen für die Renaturierung von Grünland zu geben, werden in diesem Teil des Projektes die Ergebnisse der Arbeitspakete 1-4 zusammengebracht und miteinander verbunden. Zu diesem Zweck wird interdisziplinäre und datengetriebene Modellierung genutzt, um die Bedeutung der verschiedenen relevanten Einflussfaktoren auf den Renaturierungserfolg zu bestimmen. Zum anderen werden durch transdisziplinäre partizipative Modellierung des Renaturierungserfolges mit Praxispartner*innen kausale Modelle entwickelt, die ein noch besseres Verständnis der Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Faktoren ermöglichen sollen.
AP6: Integration
Integration von Wissen ist für inter- und transdiszilpinäre Projekte von zentraler Bedeutung. Daher ist das Projektmanagement inklusive der Koordination und Kommunikation mit Forschungs- sowie Praxispartner*innen zentral in diesem Teil des Projektes. Außerdem werden im Rahmen der sozial-ökologischen Integration durch das Konzept der leverage points (Hebelpunkte) verschiedene Perspektiven von akademischen und nicht-akademischen Akteuren sowie die Ergebnisse aus den Arbeitspaketen 2 und 4 zusammengebracht. Im Sinne der Verstetigung des Projektes sollen diese Ergebnisse außerdem mit den Ergebnissen aus Arbeitspaket 5 zu konkreten Transformationspfaden verbunden werden. Dies wird im Austausch mit europäischen Stakeholdern und Forscher*innengruppen passieren.